Das Glück der langsamen Sätze - paradiesische Welten, humanistische Utopien und stille Selbstgespräche
Leitung: Dr. Wolfgang Wangerin
Kurs-Nr. A/2/2026
Anmeldung bis 16.08.2026
Neben der Dramatik der ersten und dem Feuer (con fuoco) der letzten Sätze geraten die langsamen Sätze einer Sinfonie, eines Konzertes oder eines Streichquartetts, die zumeist in der Mitte des Werkes stehen, oft in den Hintergrund. Man hat sogar davon gesprochen, dass sie den Zuhörerinnen und Zuhörern ein „Andanteschläfchen“ bescheren, damit sie sich erholen mögen von den Aufregungen der übrigen Sätze. Aber eine solche Sichtweise ignoriert, dass viele langsame Sätze vor allem in der klassisch-romantischen Zeit von geradezu überirdischer Schönheit sind. „Sie ruhen vom Konflikt“, hat Ernst Bloch gesagt. Und: Der langsame Satz von Beethovens Neunter zum Beispiel sei „das wahre Finale“. In der Tat entwerfen viele langsame Sätze paradiesische Welten, harmonische und humanistische Utopien, oft aber sind sie auch ganz introvertiert, wie ein stilles, nach innen gerichtetes Gespräch des Komponisten mit sich selbst. Wenn wir aufmerksam zuhören, werden sie oft zu einem stillen Zwiegesang auch mit uns selbst.
Die schönsten unter ihnen sind musikalisches Glück.
Wir wollen den langsamen Sätzen die gebührende Aufmerksamkeit widmen, sie dabei aber stets in den Zusammenhang des Gesamtwerkes rücken. Es gibt Hintergründe, die das Hören bereichern können, wenn wir sie kennen. Wir werden sehen, dass langsame Sätze nicht einfach nur still vor sich hinklingen, sondern einer eindrucksvollen Dramaturgie folgen, dabei mitunter auch von starken Kontrasten leben - oder auch von Schmerz, Resignation und Verzweiflung zeugen.
Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Gattungen der Instrumentalmusik, von Mozarts langsamen Sätzen der späten Instrumentalwerke über Beethoven und Schubert bis in die Musik des 20. Jahrhunderts, ergänzt z.B. durch die stille Melancholie einer langsamen Opernszene, wie etwa in Figaros Hochzeit, oder die komponierte Stille in dem einen oder anderen Klavierlied von Schubert oder Schumann.
wann und wo:
18.09.2026 - 21.09.2026
MARITIM Strandhotel Travemünde
Kursentgelt:
MAS-Mitglieder: 160,00 €
Nichtmitglieder: 185,00 €
3 Ü/EZ/F 390,-; 3 Ü/DZ/F p.P. 277,50
(Classic-Zimmer)
3 Ü/EZ/F 480,-; 3 Ü/DZ/F p.P. 322,50
(Comfort-Zimmer)